DESHALB SIND EINE LANGE LEBENSDAUER UND NACHHALTIGES DESIGN WICHTIG
Eine neue Studie zeigt, dass die Wiederverwertung von Kleidung 70-mal weniger umweltbelastend ist als die Neuproduktion. Eine neue Lebenszyklusanalyse, in Auftrag gegeben von der europäischen Textilrecyclingindustrie, bestätigt beträchtliche CO2- und Wassereinsparungen bei der Wiederverwendung von Textilien verglichen mit der Neuproduktion. Die Umweltbelastung durch Wiederverwendung ist 70-mal geringer, sogar unter Berücksichtigung des globalen Exports inklusive CO2-Ausstoss durch Transporte.
Genauer gesagt stellte man in der Studie fest, dass für jedes wiederverwendete hoch/mittelqualitative Kleidungsstück 3 kg CO2 eingespart werden. Gleichzeitig wird bei der Wiederverwendung nur 0,01% des Wassers einer Neuproduktion verbraucht.
Diese Ergebnisse kommen jetzt, nur wenige Monate nachdem die EU ihre Strategie für nachhaltige Textilien gestartet hat, und damit auch die Forderung an die Mitgliedsstaaten der EU zur separaten Abfalltrennung von Textilien spätestens 2025.
Die Studie bestätigt Vermutungen geltend einer sogenannten Abfallhierarchie im Falle von Kleidung minderer Qualität, die zumeist vollständig oder teilweise aus Polyester besteht. Trotzdem zeigt die Wiederverwendung auch dann Umweltvorteile, wenn Konsumenten weniger bestrebt sind, gebrauchte Kleidung zu kaufen. „Leider landen ungefähr 62% der gebrauchten Kleidung und Textilien direkt in unserem Haushaltsabfall, was bedeutet, dass wertvolle Textilien mit hoher Wahrscheinlichkeit verbrannt oder deponiert (in der Erde vergraben) werden.
Die europäische Textilverwertungs- und Textilrecycling-Industrie stellt sich eine zirkuläre Textilwertkette vor, in der jedes Kleidungsstück optimal wiederverwertet und/oder recycelt wird“, sagt Mariska Boer, Vorstand bei EuRIC Textiles. „Diese Studie bestätigt sowohl die Umweltvorteile eines globalen Marktes für Wiederverwendung von Textilien als auch Recycling-Potential, um den steigenden Mengen von niedrigqualitativer und nicht-verwendbarer Kleidung entgegenzuwirken.“
Die Studie betont auch Empfehlungen für Entscheidungsträger und fordert Initiativen, die eine schnellere Investition in toppmoderne Textilrecycling-Anlagen weltweit vorantreiben. Vor allem kann Innovation innerhalb von Fiber-to-fiber-Recycling ein Schlüssel dafür sein, Textilien zirkulär zu machen, da das Volumen von nicht-wiederverwertbaren Kleidern dramatisch steigen wird. Die Studie zeigt auch auf, wie wichtig ein nachhaltiges Design ist, zur Verlängerung der Lebensdauer eines Kleidungsstückes schon bevor Recycling nötig ist, sowie Regeln für eine Trennung von Bekleidung hoher/mittlerer und geringer Qualität.
Quelle: Artikel von EuRIC. European Recycling Industries Confederation ist die Dachorganisation von European Recycling Industries. Dank ihrem starken Netzwerk von europäischen und nationalen Recyclingorganisationen, funktioniert EuRIC als zuverlässige Schnittstelle zwischen Industrie und der Europäischen Union, und fungiert als Plattform für Information, Zusammenarbeit und Informationsaustausch in allen europäischen Recycling-Fragen.